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Wer seine Promotion an der Wiener Universität mit dem Thema „Das deutsche Dirnenlied“ abschließt, der wird sicher nicht nur ob seines abgeschlossenen Germanistikstudiums, sondern auch sonst eine Menge in seinen eigenen Liedern zu sagen und zu singen haben. Roger Stein schreibt nicht nur die Texte und die Musik selbst, er macht auch die Arrangements und Aufnahmen seiner Lieder. „Alles Roger” eben. Nun präsentiert er mit „Lieder ohne mich“ sein erstes Solo-Album. „Geschichten sind der Boden, auf dem meine Lieder wachsen”, sagt Stein, der Sänger, Songwriter, Pianist und Erzähler zugleich ist – aber vor allem: Poet. Schafft er es doch Schmerz und Melancholie in Wärme und Leichtigkeit zu hüllen und damit der Tragik die Kälte zunehmen, indem er der Wirklichkeit mit Humor entgegentritt. Es sind nicht die Schönwettergeschichten, die sich in seinen Liedern widerspiegeln, im Gegenteil. Er ist unmittelbar, ehrlich, persönlich und schonungslos zugleich. Oder anders gesagt: „Wer Konstatin Wecker gerne hört, wird garantiert auch Robert Stein nicht nur mögen.“
Roger Stein ist in Wien, Zürich und Berlin zu Hause – überall ein bisschen und nirgendwo so ganz. „Ich hab immer wieder Heimweh nach woanders“, gesteht er. Begriffe wie Geborgenheit und Zuhause bleiben für ihn immer irgendwie Utopie. Für ihn gibt es nur eine Annäherung an dieselben. Am ehesten sieht er seine Heimat in der deutschen Sprache, der Musik und der Poesie, die er lebt und liebt und auch gelernt hat, obwohl er über seine Ausbildung nicht gerne redet. „Entscheidend ist doch, was man macht”, sagt er, „und nicht, was auf irgendeinem Zeugnis steht“. Dabei könnte er einige amtliche Scheine und renommierte Preise vorweisen, doch auch dazu hat er ein zwiespältiges Verhältnis: „Das Schöne ist, dass man über Wettbewerbe neue Leute und liebe Kollegen kennenlernt. Das macht das Leben reich. Und nicht eine Trophäe, die ich ins Regal stelle".
Wer Konstatin Wecker gerne hört, wird garantiert auch Robert Stein nicht nur mögen, sondern in Stein meißeln. (Musikreviews)
So oder so: Der Mann ist gut. (Ein Achtel Lorbeerblatt)
Preise
Preis der deutschen Schallplattenkritik für Lieder eines postmodernen Arschlochs 2006
„Meissner Drossel“ für das beste deutschsprachige Lied 2013
Hessischer Musik- und Kleinkunstpreis "Herborner Schlumpeweck" 2011
Niedersächsischer Laubenpieper 2011
Deutsch-französischer Chanson- und Liedermacherpreis "Sulzbacher Salzmühle" 2011
Songpoetenpreis der Hanns-Seidel-Stiftung 2012
Troubadour Stuttgart 2013